Rede des Bürgermeisters von Stetten a. k. M. Maik LEHN

Sehr
geehrter Bürgermeisterkollege Pons,
sehr geehrte Damen und Herren der Gemeinderäte,
sehr geehrte Vertreter der Partnerschaftsausschüsse,
sehr geehrte Gäste,

in diesem Jahr dürfen wir auf unsere 40-jährige Städtepartnerschaft zwischen Montlhéry und Stetten am kalten Markt zurückblicken. Zu diesem vierzigsten Geburtstag unserer Partnerschaft und Freundschaft, darf ich uns allen sowie der gesamten Bevölkerung unserer beiden Kommunen, sehr herzlich gratulieren.

Die Wurzeln für das heutige Jubiläum wurden schon früh gelegt. Auf europäischer Ebene waren es zunächst De Gaulle und Adenauer sowie bereits fünf Jahre nach dem verheerenden Weltkrieg im Jahr 1950, der damalige französische Außenminister Schuman, welche durch ihre Überlegungen die Grundlage für ein vereintes Europa sowie die heutige Freundschaft zwischen Frankreich und Deutschland eingeleitet haben.

Erst einige Jahre später, im September 1978 wurden erste Kontakte zwischen der Stadt Montlhéry und der Gemeinde Stetten am kalten Markt geknüpft. An eine Städtepartnerschaft war damals aber noch gar nicht gedacht.

Viel mehr war es so, dass der Gemeinde Stetten am kalten Markt vier Gemeinden für eine Partnerschaft in Frankreich zur Auswahl standen. Ein Umstand, welcher der eine oder andere von Ihnen vielleicht gar nicht mehr weiß.

Ganz offensichtlich war aber bereits beim ersten Besuch in Montlhéry und Stetten die gegenseitige Sympathie so groß, dass auf beiden Seiten der Boden für eine Jumelage sehr schnell bereitet werden konnte. Nach verschiedenen gegenseitigen Besuchen durch die offiziellen Delegationen, Vereine und Schulen, wurde am 29. Mai 1982 in Stetten am kalten Markt und am 12. September 1982 in Montlhéry mit der Unterzeichnung der Verschwisterungsurkunden die Partnerschaft durch die damaligen Bürgermeister Maurice Picard und Horst Lupfer feierlich und offiziell begründet.

An die Damen und Herren der ersten Stunde unseres heutigen 40-jährigen Jubiläums der Städtepartnerschaft zwischen Montlhéry und Stetten am kalten Markt, möchte ich an dieser Stelle in dankbarer Anerkennung erinnern.

In den letzten vier Jahrzehnten fanden viele Begegnungen und Gespräche zwischen den Mitgliedern der Partnerschaftsausschüsse, den Mitbürgerinnen und Mitbürgern sowie den Vereinen und Organisationen statt, welche in vielfältigen Freundschaften und Kontakten mündeten. Auch wenn in den letzten Jahren die gegenseitigen Besuche von Vereinen und Organisationen aus verschiedenen Gründen in der Anzahl leider etwas nachgelassen haben, besteht bis heute ein reger Informations- und Gedankenaustausch zwischen den beiden Partnerschaftsausschüssen, Privatpersonen und den Gemeinden. Das jetzige 40-jährige Jubiläum wollen wir daher dazu nutzen, unsere bisherigen Freundschaften weiter zu intensivieren und zu verfestigen.

Die Corona-Pandemie und die damit zusammenhängenden Kontaktbeschränkungen haben uns 77 Jahre nach Ende des zweiten Weltkrieges schmerzlich aufgezeigt, wie wichtig Völkerverständigung und gemeinsames handeln auch heute ist. Ein Virus macht nicht vor Ländergrenzen Halt und nur wenn die Welt zusammenhält, können wir zukünftig solchen Pandemien und Bedrohungen gemeinsam widerstehen.

Das andere beherrschende Thema, der derzeitige russische Angriffskrieg in der Ukraine, steht noch viel mehr für den tieferen Sinn der Völkerverständigung und unser gemeinsames Handeln für Frieden und Freiheit. Aus meiner Sicht ist es gerade heute mehr denn je wichtig, eine freundschaftliche Beziehung zu unseren Partnern und Freunden in Europa zu pflegen.

Unseren beiden Partnerschaftsausschüssen darf ich zu deren noch jungen Vereinsgeschichte sowie zu diesem Jubiläum im Namen des Gemeinderates, der Bürgerschaft aber auch ganz persönlich, sehr herzlich gratulieren. Für die Zukunft wünsche ich weiterhin viele schöne gemeinsame Begegnungen und Freundschaften zwischen unseren Völkern. Die Partnerschaftsausschüsse heiße ich im „Schwabenalter“ sehr herzlich willkommen!!!

Mit meinen Glückwünschen verbinde ich einen herzlichen Dank an alle Mitglieder der beiden Partnerschaftsausschüsse für ihr großartiges Engagement in den vergangenen Jahren. Möge die freundschaftliche Bande zwischen Montlhéry und Stetten am kalten Markt nie abreißen wollen.

Dem Partnerschaftsausschuss von Montlhéry sowie den Vertretern der Gemeinde, allen voran meinem Amtskollegen Claude Pons, darf ich im Anschluss an diese Festrede einen Karton mit verschiedenen badischen und württembergischen Weinsorten aus unserem Bundesland überreichen. Auch wir haben ausgezeichnete Weinreben, zwar nicht in Stetten, aber darüberhinaus…

Mein weiterer Dank geht an alle, welche sich im Vorfeld der Organisation dieses Jubiläums eingebracht haben. Ein herzlicher Dank an die beiden Mitglieder des Partnerschaftsausschusses, die Herren Jürgen Sieber und Oliver Beil, welche die letzten zehn Jahre der Partnerschaft aufgearbeitet und die bisherige Chronik von Günther G. Töpfer um diese Jahre erweitert haben. Für Sie alle liegen entsprechende Exemplare zur Mitnahme am Ausgang bereit.

Was wäre unser Leben ohne Musik – richtig, es wäre nur halb so schön. Ich danke daher den Musikerinnen und Musikern des Collegium Musicale unter ihrem Dirigenten Jörg Burkhart für die musikalische Umrahmung dieses Festaktes.

(Ein französisches Sprichwort sagt: „Wir haben kein Erdöl, aber dafür haben wir Ideen.“
Lasst uns weiter an der Idee der deutsch/französischen Freundschaft arbeiten)

Ich wünsche uns nun allen einen weiterhin schönen Jubiläumsabend, viele persönliche Begegnungen und Erfahrungen über die Grenzen hinweg und dem europäischen Gedanken eine starke Zukunft.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit